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July 18, 2012

Die Fronleichnamsprozessionen der Päpste


Zenit.org: Pontifikatsmedaillen der Päpste, kostbare Kupferstiche und imposante Gemälde geben noch heute Zeugnis von den Fronleichnamsprozessionen in der Ewigen Stadt, jenem machtvollen Bekenntnis der katholischen Kirche zur Realpräsenz des Herrn im Allerheiligsten Altarsakrament.

Das Fest „Fronleichnam – Herrenleib“ (lat. „Corpus Domini“) geht auf die Visionen der Augustinernonne Juliana von Lüttich (1209) zurück. Die fromme Ordensfrau hatte beim Beten den Mond betrachtet und auf ihn einen kleinen schwarzen Flecken entdeckt. Christus bedeutete ihr im Traum, dass der Mond für die Kirche stehe, der Flecken aber für das Fehlen eines Festes zur Verehrung der heiligen Hostie. Mit der Apostolischen Bulle „Transiturus“ vom 11. August 1264 schrieb Papst Urban IV. (Jacques Pantaléon, 1261-1264) – als Erzdiakon von Lüttich war er mit der Untersuchung der Visionen der Ordensfrau betraut worden – das Fest für die Weltkirche vor. Sein Tod verhinderte jedoch die Durchführung dieser Anordnung. Papst Johannes XXII. (Jaques Duése, 1316-1334)  verschaffte ihr dann allgemeine Geltung, indem er sie im Jahre 1317 in den „Klementinen“, einer Sammlung päpstlicher Dekrete, veröffentlichte.

Eine der ersten Prozessionen zum Fest „Corpus Domini“ dürfte um das Jahr 1278 in Köln stattgefunden haben. Der Ablauf der Fronleichnamsprozession wurde jedoch erst im „Caeremoniale Episcoporum“ von 1600 und im „Rituale Romanum“ von 1614 geregelt; im Gegensatz zu der diesseits der Alpen gebräuchlichen Form bestand er aus einem mit Gesängen begleiteten ununterbrochenen Umgang, an dessen Schluss der Segen mit dem Sanctissimum erteilt wurde.
 
von Ulrich Nersinger